Es ist als Ausrichter eine absolute Freude, wenn man am Samstagmorgen um 10.00 Uhr in der Halle steht und über 120 erwartungsfrohe Karateka vor sich sieht. So geschah es am 10.10.2020 bei uns in Dresden. Die beiden Sensei Fritz Oblinger (8. Dan) und Marco Leib (4. Dan) begeisterten die angereisten Shotokan Karatekas. Das Gruppenbild mit Coronaabstand wurde bereits zum Renner auf Facebook und steht sinnbildlich für das tolle Erlebnis. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen aus 26 verschiedenen sächsischen und bayrischen Vereinen. Allein diese Vielfalt zeigt die Zusammenarbeit der säschischen Shotokandojo und die Lust auf das gemeinsame Training. (Zitat DKT e.V.)
Auch wir als OTOMO’s waren gut vertreten und konnten einen sehr lehr- und aktionsreichen Tag verbringen. Beginnend mit einer von rhythmischen Beats unterstützen Erwärmung stimmte sich die Oberstufe mit einer Reihe von selten geübten Tritttechniken, sowohl als Solo-, wie auch als Partnerübung, in das Kommende ein. Nach dieser ersten Einheit konnten wir uns bei Marco mit der Kata Nijushiho beschäftigen. Der Ablauf der Kata war das Eine und uns als „Oberstufler“ hinlänglich bekannt. Interessanter waren da schon die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten der Techniken der Kata. Da Marco auch ein ausgezeichneter Kenner des Kyusho Jitsu ist und diese Erfahrungen natürlich in das Katabunkai einfließen lässt, werden solche Übungen ggf. auch zu einer schmerzvollen Angelegenheit. In der Nachmittagseinheit beschäftigten wir uns bei Sensei Fritz mit der Kata Sochin und der Shito Ryu Form der Kata Pinan Shodan (entspr. der Heian Nidan im Shotokan). Das Eindringen in das Wesen der Kata ist bei Fritz immer pure Praxis. Er vermittelt die Techniken anschaulich so wie der Sinn der Kata einmal war, ein Mittel zum Überleben in Gefahrensituationen und wenn man so will auf die heutige Zeit übertragen die „Straßentauglichkeit“ der Karatetechniken. Wie schon beim vorhergegangenen Training eine Herausforderung für Geist und Körper. Zusammengefasst ist es so zu sehen. Kampferfahrung führte in der Vergangenheit zur Entwicklung der Kata und auf dieser Basis vermittelten die beiden Referenten Karatepraxis/Praktisches Karate.
Wir alle hatten einen großen praktischen Nutzen aus dieser Veranstaltung gezogen und konnten mit erweitertem Horizont die Heimreise antreten. In diesem Zusammenhang ist der Mannschaft des Dresdner Karate Team e.V. um Jörg Dietz und Romy Bach sehr zu danken das die Veranstaltung zustande gekommen ist und trotz der gegenwärtigen Beschränkungen und Auflagen durchgeführt werden konnte. Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig die sozialen Bezüge aufrechtzuhalten und zu pflegen denn diese tragen maßgeblich dazu bei optimistisch und gesund zu bleiben, mehr als andere jetzt als so wichtig dargestellte Auflagen.
-mens sana in corpore sano- wussten schon die alten Lateiner
Heinz Deecke
Bildquelle: Dresdner Karate Team