Unsere Abteilung Koryu Uchinadi unterwegs mit Kampfkunstfreunden
Wieder ist es so weit, Sommerlager 2024. Als Moni und Ich auf den großen Platz in Richtung der Unterkünfte fahren, überkommt mich das Gefühl, als wären wir erst vergangene Woche vom letzten Camp abgereist. Die Wahrheit ist, es liegt ziemlich genau ein Jahr zwischen diesem Moment und jetzt.
„Verrückt wie schnell die Zeit vergeht“: denke ich während ich meine Tasche auf´s Bett stelle. Was soll man sagen, diese Woche beschreibt man wohl am besten als eine Mischung aus Ferienlager und Kampfkunstseminar aber mit einen Hauch von Bootcamp. Auf der einen Seite bewältigt man täglich mehrere Stunden Training, schwitzt in der Sonne, dass man kaum genug trinken kann, steht jeden Morgen ein wenig steifer auf, als am Tag zuvor und spürt Muskelkater, wo man meinte gar keine Muskeln zu haben. Gleichzeitig verbringt man acht Tage mit wunderbaren Menschen, alles dreht sich um das gemeinsame Training, reger Austausch und eine Menge schöner Momente.
Einige von uns begannen den Tag nach dem Aufstehen mit individuellen Trainingseinheiten. Um den See joggen oder durchschwimmen, Katas festigen oder die Erde erzittern lassen, wenn beim Kettlebellworkout die 16 Kilo zu Boden donnern – Sommerlager halt :-).
Nach dem Frühstück startete der Vormittag mit Kobudotraining. Im Fokus standen Solo und Partnerformen mit dem Bo und zum Ende der Woche eine Einheit mit den Sai.
Nach der Mittagspause widmeten wir uns dem Karatetraining gefolgt von der abendlichen Kickbox- und Sparringseinheit.
Natürlich gab es auch wieder einen Bodentag, an dem wir in der Kantine eine kleine Mattenfläche herrichteten und uns unter der Leitung von BJJ-Blackbelt Andreas Seredin mit verschiedenen Grapplinginhalten befassten.
Über die Woche machte uns Tim mit dem Prinzip des „constraints based learning/approach“ vertraut, was vereinfacht ausgedrückt eine Unterrichtsmethode darstellt, welche darauf abzielt, durch das selbstständige Lösen von Übungsaufgaben Erfahrungen zu sammeln und dadurch in Eigenarbeit Fähigkeiten zu entwickeln ohne durch konkrete Anweisungen des Lehrers in seiner Kreativität eingeschränkt zu werden. Daraus entstanden Diskussionen zu Unterrichtsmethoden und den eigenen Erfahrungen im Training. Die Erkenntnis daraus kommt dem nahe was das diesjährige Sommerlagershirt uns vermittelt.
Jeder erblüht zu seiner Zeit, auf seine Weise, unter den für ihn geeigneten Bedingungen.
Die Abende verbrachten wir alle gemeinsam. Es wurde gesungen, gelacht und vor allem jede Menge Süßes genossen. Nach all dem Training über den Tag fühlte sich das irgendwie nicht mehr so falsch an wie zu Hause auf der Couch – Sommerlager halt :-).
Und so flogen sie dahin die Tage, und noch bevor man sich versieht packt man seine Sachen und tritt die Heimreise an. Gerade dieses Mal schien die Woche besonders schnell vergangen zu sein.
Eine Woche, vergangen wie ein Lidschlag, ein Jahr nur so lang wie ein Atemzug. Mit der Zeit wird Zeit immer wichtiger.
Bis nächstes Jahr, Frauensee.