Diesen interessanten Text habe ich im Internet gefunden und halte ihn für sehr wichtig
Oft fragen die Leute: „Was braucht man so alles um Trainer zu werden? Wie kommt man dazu und was kostet es? Ist doch eigentlich nichts dabei oder, man steht da, zeigt den Leuten was vor, kontrolliert ein bisschen den Ablauf und bekommt für den Spaß noch Kohle u.s.w.“
Man kann wirklich ein Buch darüber Schreiben, was das Leben eines Trainers so mit sich bringt mit allen emotionalen Inhalten, um den Leuten die Opfergabe der Trainer, deren Familien und ihren Weg klar vor die Augen zu stellen. Aber ich sehe jetzt von einem Buch mit reichlich Beispiele ab und versuche nur die wesentlichsten Dinge für Fragen solcher Art in Erwähnung zu ziehen.
Natürlich macht es eine Menge Spaß und man lebt die Sache, wie sonst… Doch man opfert an erster Stelle sich selbst, seine Energie, seine Gesundheit, Psyche, bei Selbstständigkeit seine Finanzen und das wichtigste und kostbarste auf der Welt, nämlich seine Zeit für andere Menschen auf, die man letztendlich anfangs nicht mal kennt. Hinter dem ganzen steht nicht zu vergessen die Familie eines Trainers, die ihn ebenfalls als Ehemann/Ehefrau/Vater, die gemeinsame Zeit mit ihm aufopfert und auch all die schwierigen Zeiten und Tiefs, die ein/e Trainer/in emotional durchmachen müssen mit ihm teilt und durchlebt. Besonders sichtbar wird der Ausmaß dessen, wenn die Trainer ihr Leben und Training auch der Wettkampfebene widmen und die Emotionen all der Personen, all der Schüler die damit verbunden sind in guten und in schlechten Zeiten an ersten Stelle auf sich selbst und gleichzeitig auf die Familie abstrahlen. Niederschläge, Emotionen, Trennen und Schmerz der Sportler durchlebt man zutiefst mit den Sportlern selbst, wenn man seine Sache von Herzen macht und da gibt’s keine Neutralität zu dem ganzen, man ist auch nur ein Mensch mit Gefühlen und Emotionen.
Und wer jetzt den harten und kalten Hund spielt, lügt sich selbst an. Ein Trainer vernachlässigt zum Teil eigene Kinder, um für den Nachwuchs anderer und Menschen da zu sein, mit all ihren Sorgen, Komplexen und inneren und äußeren Problemen, weil er sich die größte Mühe gibt auf jeden einzelnen zuzugehen und jeden einzelnen zu erreichen. Für die jüngeren übernimmt er/sie die Vater-/Mutterrolle und für die älteren oft die Rolle eines Psychologen, Zuhörers, Ratgebers, Helfers und so viel mehr. Man stellt sich selbst ganz hinten an. Aber das machen nur Trainer, die ihren Job wirklich mit dem Herzen ausleben und ernst nehmen, weil man für die Menschen eine Vertrauensperson ist und diesen nicht nur auf gut Deutsch gesagt „mir nix dir nix“ ausüben, nur profitorientiert sind und um ihren Ego zu sättigen. Man ist mit den Gedanken stets bei der Sache, ist oft über’s Wochenende weg, um die Kämpfer zu betreuen, oder den Sportlern Seminare, Sportläger oder sonstiges deren Entwicklung wegen zu bieten, obwohl man die Zeit mit seiner Familie im Garten, bei einem schönen Grillfest, oder in einer Hängematte bei einem kühlen Getränk verbringen konnte. Man schleppt sich oft trotz Krankheit, Fieber, Verletzung, Scheißerei und sonst was ins Training und fährt mit den Sportlern durch die Gegend, um die zu betreuen und zu unterstützen. Wenn das alles an erster Stelle aus Enthusiasmus vom Trainer ausgeht, aus Liebe zum Sport und allen Mitmenschen, wenn man mit ganzem Herzen dabei ist, dann ist der Mensch als Trainer an der richtigen Stelle und sowas merkt man auch sofort. Ich persönlich kenne nur eine Handvoll solcher Menschen und kann diese beim Namen aufzählen, welche für mich absolute Vorbilder in der Sache sind und zu den ich immer aufschauen werde. Davon abgesehen gehen die Trainer überwiegend nicht nur dem Trainerjob nach, da man meist davon nicht leben kann, finanziell nicht abgesichert ist und mit dem Trainerlohn nicht auskommen kann, besonders wenn man eine Familie hat. Also verrichten diese Leute erst ihren Hauptjob, wo man den ganzen Tag körperlich, mental und psychisch beansprucht wird, sich den ganzen Tag eventuell auf den Beinen befindet und dann bringen sie letztendlich noch die volle Leistung im Gym und im Training. Man darf als Trainer auch nicht stehen bleiben, das ist eine ständige Arbeit an sich selbst, wie geistig, so auch körperlich, man feilt ständig an seinen Trainingsmethoden, geht mit der Zeit mit, beansprucht seine ganze Kreativität, um das Training immer attraktiv und abwechslungsreich für die Sportler zu gestalten. Dann kommen noch sämtliche andere Aspekte dazu, wie z.B. Werbemaßnahmen u.v.m., um die Gruppe zu vergrößern und das Gym nach vorne zu bringen, was auch eine Menge Zeit kostet, welche man meist zu Hause in Anspruch nimmt, während sich andere womöglich entspannen und vor der Glotze hocken.
Man ist quasi ein kleines funktionierendes und vielseitiges System, welches sich ständig auf trapp halten und updaten muss und eine Menge Energie kostet. Trainer ist ein
Live- Style, ein Weg und viel mehr als einfach nur ein Job, also verwechselt das nicht. Richtiger Trainer ist bereit alles seiner Sache wegen zu verlieren, um diese am Leben zu erhalten, es ist ein Lebenswerk.
Bist du bereit dafür alles zu verlieren? Wenn du jetzt ins Grübeln kommst, dann las es gleich, oder akzeptiere die Wahrheit des
„Profittrainers“, welcher einfach nur seine Zeit im Gym abarbeiten und sich nach dessen verlassen um nichts mehr kümmern will und auf seinen Lohn am Ende des Monats wartet. Doch solche erkennt man sofort, händeüberschlagend am Fensterbrett stehend und auf die Uhrschauend, wenn man nur ein bisschen Ahnung von der Essenz hat. Und das waren nur eine Handvoll Fakten, doch es steckt noch so viel mehr dahinter. An dieser Stelle möchte ich Respekt allen Vollblut Trainer/innen aussprechen und einen Riesendank an deren Familien, die ihre liebsten dem Sport und anderen Menschen bedingungslos aufopfern, den nicht leichten und meist steinigen Weg mit ihn gehen und oft auf der Strecke diesen Herzensjob wegen bleiben, und sich so oft hinten anstellen müssen, aber trotzdem voll und ganz hinter den Trainern stehen. Ihr seit die waren Helden im Hintergrund und es bedarf viel mehr, um euch den Dank richtig ausdrücken zu können, dafür gibt es glaube ich nicht genug Worte bei allen Sprachen auf der Welt zusammengenommen. Ungefähr so wäre meine Antwort auf die Frage des Trainerseins und diese kommt vom tiefsten Herzen.
IN LIEBE UND RESPEKT AN ALLE TRAINER UND DEREN FAMILIEN!!! OSSU!!!