Harte Arbeit. Das ist es, was ca. 20 Dojomitglieder und (teils Überraschungs-)Gäste am Wochenende beim (Eiskratzen und beim) Koryu-Uchinadi Lehrgang am 26. und 27. Februar im Zittauer Dojo Otomo mit Matthias ‚Matze‘ Hausmann leisteten.
Aber fangen wir am Anfang an und der Anfang vom Ende der Woche ist ja bekanntlich der Freitag. An welchem der besagte Lehrgangsleiter auch schon in Zittau war und fleißig mittrainierte. Weil Matze und einigen anderen Herren der Schöpfung das Training nicht anstrengend genug war, begab man sich anschließend noch ins Irish Pub auf der Neustadt, wo sich angeregt unterhalten wurde und allerlei gar lustige Geschichten erzählt wurden.
Der nächste Tag begann für einige Dojomitglieder etwas früher als erwünscht (Anfang Januar war der Kühlschrank noch voll!). Offiziell ging dann der Lehrgang um 11 Uhr los und es ging dann auch relativ pünktlich mit einigen einleitenden Worten der Theorie des Koryu-Uchinadi Karate los, um uns auf das bevorstehende vorzubereiten. Um für die nicht Anwesenden (die übrigens echt was verpasst haben) das ganze nochmal kurz zusammenzufassen:Es ging um den realistischen Straßenkampf, welcher in 3 Phasen verläuft:
Nahdistanz, Klinch und Bodenphase – welchen wir uns im Verlaufe des Tages dann auch widmeten. Nach einer sowohl anregenden, als auch kreativen Aufwärmung begann dann der praktische Teil des Lehrganges mit der Nahdistanzphase und Teilen der Klinchphase, welche vielen Partizipienten diverse leichtere und schwerere Blessuren bescherte – Zitat einer unbekannten Person: “Exercise is fucking pain!“ (Bei Fragen wenden sie sich bitte an den nächstbesten Englisch-Leistungskursler ;) – mit welchen einige im fortschreitenden Verlauf weiterhin zu kämpfen hatten, denn die Arme waren an diesem Wochenende wohl die wichtigsten Körperteile (neben Lunge, Herz und Gleichgewichtsorgan).
Nach einer Mittagspause, die sowohl früher anfing, als auch später aufhörte als geplant ging es fleißig weiter. Nach dieser Pause wurde dann weiter an interessanten Techniken für die Anwendung in der Klinchphase gearbeitet. Bis zum Ende des ersten Lehgangstages, welches später als geplant um 19 Uhr eintrat, wurde dann weiter an der Klinch- und Bodenphase gearbeitet, dann gab es noch 2 Ausfälle und eine kleine Pause – also weiter nichts besonderes. Anschließend ging es überraschenderweise wieder ins Irish Pub (an dieser Stelle möchte der Autor auf die wahnsinnig bequeme Couch rechtsseitig vom Eingang hinweisen). So saßen also diejenigen, welche noch Kraft, Elan und Zeit hatten gemütlich beisammen und redeten angeregt über verschiedenste Sachen.
Besonders hervorzuheben ist hier die angeregte Diskussion über diverse Bücher und Filme, von denen zwar nicht immer jeder den entsprechenden Titel parat hatte, aber irgendwie haben wir es dann doch bei jedem Film geschafft. Leider hat sich keiner ein Herz genommen und alle Filme und Bücher aufgeschrieben, die wir als lesens- bzw. sehenswürdig empfunden haben.
Am Sonntag ging es dann wie auch am Vortag um 11 Uhr los und es hatte sich wieder der Großteil der Vortagsteilnehmer zusammengefunden. Die Aufwärmung bestand größtenteils aus den Übungen vom Vortag, welche nun aber auch miteinander kombiniert wurden. Wirklich interessant wurde der zweite Tag in meinen Augen eigentlich erst durch die Kata. Matze zeigte uns die Kata „Happoren“ – welche eine Abhärtungskata ist und aus der Schule des „weißen Kranich“ kommt (Kung Fu!) – und versuchte zumindest die Grundzüge zu vermitteln. Anschließend gab es noch zu einigen wichtigen Formen in der Kata die passenden Bunkai-Übungen.
Mir persönlich hat der Lehrgang ausgezeichnet gefallen, denn es war in meinen Augen sehr realitätsnah und nicht so sehr abstrakt, wie das, was wir sonst gelegentlich machen. Ich habe für mich (auch wenn ich nur einen Teil des ganzen mitmachen konnte) sehr viel gelernt und ich denke, da geht es nicht nur mir so.
wloschy