Lernen durch beobachten

Hallo zusammen, mein Name ist Paul.
Ich trainiere an der Karate-Schule OTOMO das System „Koryu Uchinadi“. In den folgenden Zeilen werde ich Bericht über das Seminar mit Sensei Olaf Krey in Zittau erstatten.
Leider habe ich mir zwei Wochen vor Beginn dieses Lehrganges die Schulter beim Bodenkampftraining gezerrt. So konnte ich nur als Beobachter am Seminar teilnehmen, ich sage euch jedoch „Es war spannend …!“. Themen des Seminares waren Techniken mit Kniestößen und Ellenbögen im Infight, Fußtechniken aus dem Stand sowie am Boden und „Koryu no Kon“, eine spezielle Kata mit dem Kampfstock. Meine Verletzung zwang mich also an dem Seminar „nur“ als stiller Beobachter und Helfer teilzunehmen. Das war etwas schade, aber so etwas sollte man im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf „die leichte Schulter“ nehmen. Also beschloss ich mein Handycap ordentlich auszukurieren und zuzuschauen! Damit ich bald wieder ohne Schmerzen  trainieren konnte. Man lernt ja auch beim beobachten :-)

Im Vorfeld so einer Veranstaltung spielt die Organisation erstmal eine große Rolle. Die Teilnehmer oder besser Gäste die von weiter weg kommen, zum Beispiel aus Dresden, Königsbrück oder sogar aus Bielefeld, Potsdam und Darmstadt, brauchen eine Unterkunft zum schlafen. Man benötigt eine Location, für ein gemütliches beieinandersitzen am Abend nach der Schulung. Es sollte während des Lehrgangs für das leibliche Wohl gesorgt sein. Denn über den Seminartag brauch man doch viel Energie. Und da solltest du das essen nicht vergessen! Und das wichtigste: man braucht einen geeigneten Ort um das Seminar durchzuführen. All diese Punkte wurden ohne Probleme von uns Otomos gemeistert.
Aber genug zum Vorfeld.

Kommen wir zum 1. Tag.
Am 26.04. hieß es für mich zeitig aufstehen, da ich mich mit Dinah, Moni und Katja traf, um die Verpflegung für unser Seminar vorzubereiten. 8 Uhr Morgens ging es dann ans Brötchen schmieren, abfüllen der Salate und Kaffee kochen. Vielen Dank an das Wirtshaus „Zur Weinau“, wo wir die Küche für unser kleines Catering nutzen durften.
Vollgepackt mit den vorbereiteten Leckereien ging es dann weiter zur Turnhalle auf der Südstraße, wo der Lehrgang stattfinden sollte. Heinz war schon vor Ort und übernahm den Einlass. Schnell hatten wir uns in der Halle eingerichtet und unser Verpflegungsdepot aufgebaut. Nun trafen langsam die ersten Mitstreiter ein. Zuerst stürmten die teilnehmenden Kids die Halle,welche eifrig mit anpackten und mit uns die Matten auf der Übungsfläche verteilten. Nach vielem Hände schütteln und Begrüßungen unserer Mitstreiter, waren wir vollzählig und das Seminar konnte pünktlich um 10 Uhr starten.
Nun folgte die Einführung von Olaf und Thomas. Und eh man sich versah begann das Training mit der Erwärmung. Vom klassischen Liegestütz über den anstrengenden Mountainklimber bis zur ausgefallenen „Luftbasketball-Session“. Nun ging es zum ersten Punkt: „hiji-hiza-futari-geiko“ – Olaf zeigte Partnerübungen vor und vermitelte, wie man die Knie und Ellenbogentechniken in Ernstfallsituationen zur Selbstverteidigung anwendet. Dinah, Katja, Moni und Thomas legten sofort los und führten die, von Olaf vorgezeigten Techniken aus. Bis zur ersten Seminarpause gab es viel Bewegung und noch mehr Fragen zu den einzelnen Übungen.
Dann war es an der zeit für eine kleine Stärkung. Bei Kaffee, Kuchen, Obst und Schnittchen analysierte man eifrig die frisch erlernten Drills.  Jetzt ging es weiter im Programm mit „keri waza“ und „ne keri waza“. Das sind Fusstritttechniken die im Stand und am Boden ausgeführt werden. Die Übungen wurden von Olaf in der Soloform sowie in Partnerdrills vermittelt. Bis 18 Uhr wurde mit großem Interesse hart trainiert. Dann ging es in den Feierabend für Samstag. Und erst mal ab unter die Dusche. Kurz pausiert, trafen wir uns zum Ausklang des Tages im Café Jolesch wieder.Dort gab es dann lecker Essen und Trinken in gemütlicher Runde.

Runde 2, der Sonntag:
Am nächsten Tag 10 Uhr ging es also weiter im Programm.Und dieses beinhaltete zunächst Aufwärmübungen gekoppelt mit japanischen Rückwärtszählen. Wer denkt, dass das so einfach ist wie das vorwärts zählen, sollte dies einmal ausprobieren und wird bestimmt bald eines bessern belehrt. Bis zur Mittagspause ging es dann weiter mit der Wiederholung und Festigung der Techniken von Samstag. Danach folgte „Koryu no Kon“ eine klassischen Form, die mit dem Kampfstock(Bo/Kon) ausgeführt wird.
Nach dem üben der Grundtechniken zum warm werden, wurde die Kata von Olaf in Übungsabschnitte aufgeteilt und später zu einem ganzen zusammengefügt. Dominik, Dinah und Thomas, unsere fortgeschrittenen Bo-Kämpfer, mussten schnell feststellen dass es neue Gepflogenheiten dieser Kata gibt. Diese wurden aber schnell einstudiert und geübt. Die Zeit verging jetzt wie im Flug. Das lag wohl an dem riesigen Informationsfluss, den die neuen Bo-Techniken mit sich brachten. Es war dann 16 Uhr und schon war Feierabend. Es gab dann noch ein Gruppenfoto und viele herzliche Verabschiedungen. Ein tolles Wochenende der Kampfkunst ging zu ende. Für mich gab es viel zu lernen, auch wenn das nur aus der Beobachterperspektive geschah. In diesem Sinne freue ich mich aber um so mehr auf mein nächstes Seminar am 13.06.15. Was diesmal mit Patrick McCarthy in Dresden stattfinden wird. Und das hoffentlich Gesund und Topfit :-)

Paul Löhnert, Karate-Schule OTOMO Zittau e.V.

ne keri waza partnerübung
ne keri waza partnerübung

 

Olaf Krey sensei erläutert Details der Partnerübung
Olaf Krey sensei erläutert Details der Partnerübung
Katja und Moni von den Otomos
Katja und Moni von den Otomos
Und nun alle zusammen! Team-Übung am Ende des Seminars
Und nun alle zusammen! Team-Übung am Ende des Seminars