Schon lange nicht mehr hatte sich eine so große Anzahl an Otomos für die Teilnahme am Sommer-Gasshuku unseres Verbandes entschlossen. Acht Mann und Frau und zwei PKW traten die Reise in das bayerische Altötting an (Julia, Janine, Helene, Alex, Richard, Lutz, Robert und Heinz). Hätten wir gewusst, das Altötting ein offizieller Wallfahrtsort ist hätten wir uns natürlich besser vorbereitet. So aber kamen wir verschwitzt (denn es war Sommer) und etwas orientierungslos in Bayern an. Aber es schickt sich immer alles und nach kurzem erholen folgte schon die erste Trainingseinheit.
Neben Sensei Nagai agierten Wada Sensei und der Newcomer Nomura von der Japanfraktion und die alten Schwaben Eugen und Ceferino.
Hauptsächlich wurde das Training von Nomura Sensei geleitet und man konnte vier Tage lang Grundtechniken in Vollendung üben. Ebenso wurde der Bereich Kata abgehandelt. Ein interessanter Vergleich kam zustande als Nagai Sensei die Idee hatte die Herren Nomura, Büttken und Wäger Kata vorführen zu lassen. Interessant vor allem die direkte Gegenüberstellung der Kata UNSU durch Nomura und Olli Büttken. Das Ergebnis: Japan vs Europa – 97 : 99 (zumindest nach meiner Meinung).
Neben dem unaufhörlichen Kihon der meisten hatten wenigstens unsere Nationalkadermitglieder (Helene, Julia und Janine) Gelegenheit in ihren gesonderten Trainingseinheiten etwas Kumite und Kata außerhalb des ichi-ni-san-Rythmus zu üben.te Uwe Borsody Sensei ins Spiel als er mal für eine viertel Stunde das Training leiten durfte. Kombinationsfolgen in alle Himmelsrichtungen und exotischer Zusammenstellung brachten auch den letzten Gutwilligen zur Verzweiflung zumal nur die erste und zweite Reihe überhaupt begriff was gemacht werden sollte. Selbst Namura Sensei strauchelte mildtätig lächelnd von links nach rechts usw., Fazit: schwäbisches Hardcore-Karate Revival der 70 er Jahre!!
Ungeachtet dieser vielleicht kritischen Anmutungen war an dem Training nichts auszusetzen und es gibt ja rechtfertigende Weisheiten (drei Jahre eine Kata oder 100 mal 100 eine Technik).
Ein Höhepunkt für einen Teil von uns waren natürlich die Prüfungen. Helene, Julia und Janine traten zur Shodan Prüfung an. Man kann es sich hier in der Bewertung einfach machen: Alle drei absolvierten otomomäßig d.h. ohne Fehl und Tadel!
Wobei ein kleiner Tadel doch angebracht ist und das darum: Bei der Lehrgangsparty hatte man sich diesmal ausgedacht eine Dan-Taufe zu veranstalten. Zielstellung: Shodan trinkt ein Bier auf ex, Nidan zwei Bier usw. Unsere drei Damen auch wenn man jugendliches Alter, Geschlecht, Erziehung und Trinkgewohnheiten rechtfertigend heranzieht, gaben eine etwas klägliche Figur ab. Zu ihrer Ehrenrettung sei aber gesagt, es gab auch männliche Versager!
Eine weitere schöne Idee für die Lehrgangsparty war das Abbrennen eines Feuerwerkes. Aber nicht nur ein abballern im Sinne einer Silvesternacht sondern ordentlich choreografiert. Die Frage entsteht nur was sollen sich die Ausrichter von Gashukus noch alles einfallen lassen um die jeweils vorhergehende Veranstaltung zu überbieten.
Alles in allem war es aber doch wieder eine schöne Veranstaltung, für unsere Gasshuku-Neulinge sicher mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen verbunden und für die, welche schon länger dabei sind die Gelegenheit alte Bekannte zu treffen und neue Bekanntschaften zu schließen. So konnten wir nach den vier Tagen dem Freistaat Bayern zufrieden aufwiedersehen sagen.
Heinz
PS: Es gibt Menschen die preisen ihr Auto weil es eine Klimaanlage hat, sind aber nach deren Benutzung erkältet. Andere fahren 600 km im Pseudocabrio (alle vier Scheiben unten) und sind putzmunter!!!