Zum nunmehr 10. mal! trafen sich am 17./18. Juni befreundete Karateka (Ouchi-Oberstufe und Teile des Otomo-Clans) um ein Wochenende lang zu schwitzen (beim Training, Fußball, Volleyball, den allgemein sommerlichen Temperaturen…), zu diskutieren (über Karate im All-gemeinen und im All-tag) und Spaß zu haben (meist in einem offenbar unglaublich vereinnahmenden „Dresdner-Proll“-Dialekt).
Nach leicht verspäteter Ankunft der Gäste am Dojo und einer sommerschauerlichen Begrüßung machten wir uns auf den Weg nach Sloup, einem kleinen Dorf in Tschechien das für das Wochenende unser Ziel war.
Die Bungalows waren schnell vereinnahmt, das tschechische Abendbrot bald verschlungen und das erste Training konnte unter der Belagerung kleiner nervtötender Krabbel- und Fliegeviecher beginnen:
Es gestaltete sich als drilllastig und nahdistanceorientiert, wir übten viel mit Partner und konnten/sollten/wollten/durften vieles ausprobieren. Vor allem die alte Form der Nijushiho (Aragaki-Niseishi) fand bei einigen großen Zuspruch und wurde lange (auch noch nach dem Training) geübt.
Samstagmorgen: Die Joggingrunde führt zu einer netten Kapelle und zu allgemeiner Verwirrung über den Verbleib eines einzelnen Dresdner Karatekollegen.
Tina beendet das Vorfrühstückstraining mit einigen entspannenden, streckenden und rotierenden Qi-Gong-Übungen und holt die letzten Verschlafenen in einen wachen Zustand, sodass beim Frühstück (Achtung: Metapher!) richtig zugeschlagen werden kann.
Alle weiteren Trainingseinheiten im Überblick:
-„26 Shotokan Kata“: am Stück und auf dem Volleyballfeld (penible Korrektur: der Titel ist ein wenig irritierend, es waren 28!!)
immer wieder interessant und für mich niederschmetternd ob der geringen Kapazität meines Langzeitgedächtnisses ;)
-Boxkarate und Karateboxen: spannende Einblicke in eine weitverbreitete (europäische) Kampfkultur (viel Krach-
Bumm inklusive Festhalten, Draufhauen, „Von-hinten-nehmen“, „Weiter-rammeln“), Partnerübungen und einige Drills
-Bo-Training mit Jens Rentsch: mit der Erkenntnis, dass das Prinzip immer das Gleiche ist und Karate auch mit Stock
funktioniert, inklusive expliziter Übungsanleitung für zuhause
Was sonst noch wichtig ist und unbedingt Erwähnung finden muss:
– Otomo-Ouchi-Volleyballturnier: ganz knapper Sieg für die Dresdner
– Hannes und Marco beweisen Sprunghaftigkeit und nehmen am Rande eine kleine, aber feine Karate-Fotoserie auf!
– Samstagabend gibt es für die Generation 30+ einen Einführungskurs in die ominös-obszönen Gesten Jugendlicher mit „Aufstößen“
– Dana und Tina – ich hab noch niemanden gesehen, der Thomas’ und Heinz’ Superabhärtungsdrill derart eigenwillige Komponenten hinzugefügt hat
Fazit: „Es ist schon geil, was wir machen“ (Marco Wäger, Nationalkader S.K.I.D, Berlin)
Julia Wehnert